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EVA

Evaluierung, Zwischenbilanz und Zielsystem für aspern Seestadt

Die Seestadt setzt Standards

Projekte brauchen einen Namen. Als Entwicklerin von aspern Seestadt haben wir, die Wien 3420 aspern Development AG, unser größtes internes Projekt seit der Unternehmensgründung EVA genannt. Geboren wurde EVA vor über zwei Jahren als umfassende Evaluierung des Projekts „aspern Die Seestadt Wiens“.

Im ersten Aufschlag ist EVA eine Zwischenbilanz. Gleichzeitig ist sie auch der Anfang eines Projekts, das sich durch alle Bereiche unserer Arbeit zieht. Wir wollen immer wissen, wo wir mit unserer Performance liegen, und das transparent machen.

Robert Grüneis, Vorstand der Wien 3420

Gemeinsam mit einem Team der Urban Innovation Vienna (Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien) als wissenschaftliche Beratung unterzogen wir das bis dato Erreichte einer genauen Prüfung. Wird die  Stadtentwicklung den ambitionierten Ansprüchen gerecht? Wie müssen wir unsere Ziele in den unterschiedlichsten Bereichen schärfen oder auch neu ausrichten, um die übergeordnete Aufgabe – einen Ort für ein gutes und umfassend nachhaltiges Leben und Wirtschaften zu schaffen – zu meistern?

Aus der Zwischenbilanz wurde der Beschluss, nicht nur ein nachvollziehbares Set an Zielen zu schaffen, sondern diese auch mittels KPIs messbar zu machen und von nun an regelmäßig die Performance der Seestadt einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Damit greifen wir verpflichtenden Nachhaltigkeitsreportings im Sinne von ESG und EU-Taxonomie vor und setzen (uns) neue Standards. Der erste Schritt ist getan: Ein initiales Pilotreporting der wichtigsten Aussagen aus unserer Evaluierung und ausgewählter KPIs liegt nun vor. Und ambitioniert wie das Stadtentwicklungsprojekt als solches sind auch die Strategie-Evaluierung und das erarbeitete Zielsystem.

EVA in Persona
EVA in Persona © Wien 3420
„Wer die Seestadt nur aus den Medien kennt, den laden wir ein, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. Wir wollen noch mehr Menschen in die Seestadt bringen und Interessierte mit Fakten versorgen. Wir lernen vom Dialog – und auch dazu soll EVA die faktische Basis sein.“

Gerhard Schuster,
Vorstandsvorsitzender der Wien 3420

EVA wird messbar

Aus EVA, der Evaluierung im Jahr 2022, entstand 2023/2024 ein neues Zielsystem mit dem Commitment, das Erreichte in Zukunft laufend zu monitoren und zu reporten.

Umgesetzt wurde die Strategie-Evaluierung auf Basis zweier Säulen: Empirie und Benchmarking.

Kern der Empirie war ein sogenannter „Deep Dive“, bei dem 116 Expert*innen in Fokusgruppengesprächen und Einzelinterviews zu den Qualitäten der Seestadt, aber auch zu Herausforderungen und Potenzialen befragt wurden. Ergänzt wurde dies durch eine Fortführung des „Markencontrollings“, eine in den 2000er- Jahren erstmals gestartete standardisierte Befragung zu Image-Attributen der Seestadt, sowie der dritten Bewohner*innen-Zufriedenheitsstudie („Besiedelungsmonitoring“) seit 2015.

Über die Säule Benchmarking wird eine bessere Objektivierbarkeit der Performance im Hinblick auf Projektziele und übergeordnete Ziele der Stadt Wien ermöglicht. Zentraler Output ist die Entwicklung von Key Performance Indicators (KPI), anhand derer die Projektentwicklung in Zukunft ausgerichtet und bewertet sowie unter dem Motto „Daran sollt ihr uns messen“ transparent gemacht werden kann.

Insgesamt wurden in acht Handlungsfeldern strategische Leitziele erarbeitet, wobei dem Handlungsfeld „Nachhaltigkeit und Klima“ gleich zwei strategische Ziele zugeordnet wurden:

  • Stadtstruktur und öffentlicher Raum
  • Lebensqualität und Soziales
  • Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
  • Klimasensibilität und Resilienz
  • Architektur und Wohnen
  • Produktive Stadt und Innovation
  • Mobilität
  • Nutzungsmischung und regionaler Kontext
  • Identität und Sichtbarkeit

Stadtstruktur und öffentlicher Raum

Der öffentliche Raum ist der Ausgangspunkt aller Planungen. Mit der Beauftragung der „Partitur des öffentlichen Raums“ von Gehl Architects ging die Wien 3420 neue Wege in der Stadtentwicklung. Bewusst skaliert sie die Räume nach Nutzungen – von großzügigen, urbanen Plätzen über breite, barrierefreie Gehsteige, die als shared spaces gedacht sind, bis hin zu den intimeren, semi-privaten Innenhöfen. Ein besonderer Ort: der asperner See im Herzen des Stadtteils.

Strategisches Ziel:

Der öffentliche Raum ist hochwertig, klimaresilient und interagiert mit privaten Räumen.

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Lebensqualität und Soziales

Die Seestadt ist als vollwertiger Stadtteil geplant – mit hochwertiger sozialer Infrastruktur für alle Altersgruppen und vielfältigen Angeboten für das tägliche Leben. Sie soll ein friedliches, sicheres Zusammenleben aller Menschen sowie hohe Lebensqualität ermöglichen.

Strategisches Ziel:

aspern
Seestadt bietet allen Personen, die hier leben und arbeiten, eine hohe Lebensqualität und die Möglichkeit, das Alltagsleben gut und komfortabel zu gestalten.

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Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung

Mit der Smart Klima City Strategie und dem Wiener Klimafahrplan als Rückenwind entwickelt die Wien 3420 ihre Instrumente für die Erreichung der Wiener Klimaziele laufend weiter und setzt dabei immer wieder neue Standards. „Future-Proof“ nannten die Expert*innen im Deep Dive die seit 2011 zu 100 Prozent ÖGNB-zertifizierten Seestadt-Immobilien.
 

Strategisches Ziel:

aspern Seestadt zeigt als Klimamusterstadtteil vor, wie die Wiener Klimaziele erreicht werden können, schafft die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Lebensstil und geht sorgsam mit den Ressourcen um.

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Klimasensibilität und Resilienz


Obwohl Städte massiv zum Klimaschutz beitragen können, leiden sie besonders am Klimawandel. Wien zählt aufgrund seiner geografischen Lage zu den am stärksten von der Erderwärmung betroffenen Regionen Mitteleuropas. Die Beweggründe für das strategische Ziel sind daher kein Seestadt-Spezifikum. Wie sie adressiert werden, allerdings schon.

Strategisches Ziel:

aspern Seestadt ist Vorbild für die Klimawandelanpassung und den Erhalt der Biodiversität.

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Architektur und Wohnen

Die Architektur der Seestadt soll gestalterisch vielfältig und bautechnisch hochwertig sein. Seestadt-Häuser sind nutzungsoffen und vereinen Räume für unterschiedlichste Anforderungen unter ihrem Dach. Die Architektur geht auf die Umgebung ein und trägt so zu einem lebendigen öffentlichen Raum bei. Mehrheitlich leistbarer, qualitätsvoller Wohnraum für unterschiedliche Lebensformen ist ein zentrales Ziel.

Strategisches Ziel:

aspern Seestadt ist lebendig, urban und zeichnet sich durch hohe architektonische Qualität und Vielfalt im Stadtbild aus.

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Produktive Stadt und Innovation

Die Seestadt ist ein Stadtteil mit vielen unterschiedlichen Nutzungen, die über das Wohnen hinausgehen. Das „Arbeiten“ macht die Hälfte ihres Markenkerns aus. Zukunftsfitte Wirtschaft anzusiedeln und dafür ein Innovationsökosystem zu schaffen, war von Anfang an ein erklärtes Ziel der Wien 3420 und einer ihrer Mütter, der Wirtschaftsagentur Wien.

Strategisches Ziel:

aspern Seestadt ist ein Businessstandort, der inspiriert und für Fortschritt, Innovation und Pioniergeist steht.

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Mobilität

In der Seestadt soll es möglich sein, ohne eigenes Auto zu leben. Und tatsächlich ist der PKW-Besitz im neuen Stadtteil nicht nur sehr niedrig im Vergleich zur Umgebung, er nimmt auch weiter ab. Energieeffiziente, umweltfreundliche Fortbewegung dominiert, wie die aktuellste Messung des Modal Split im Rahmen des Mobilitätspanels von aspern.mobil LAB zeigt.

Strategisches Ziel:

aspern Seestadt garantiert eine CO2-arme, stadtverträgliche, komfortable und sichere Mobilität.

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Nutzungsmischung und regionaler Kontext

Von Beginn weg verfolgte die Wien 3420 das Ziel, die Seestadt gut in die unmittelbare Nachbarschaft einzubetten und mit dem Umland zu vernetzen. Mittel- und langfristig soll sie nicht nur das Umfeld „servicieren“, sondern sich als vitaler Wirtschaftsstandort innerhalb der CENTROPE-Region etablieren.

Strategisches Ziel:

aspern Seestadt ist ein nutzungsgemischter Stadtteil, der mit dem städtischen und regionalen Umfeld vernetzt ist und weit über seine Grenzen hinaus wirkt.

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Identität und Sichtbarkeit

Hohe Sichtbarkeit, starkes City Branding, Identitäts- und Gemeinschaftsbildung standen schon zu Beginn der Seestadt-Entwicklung im Vordergrund. Ihr Anspruch: Als Standort für Forschung, Innovation und Entwicklung beziehungsweise als „Urban Lab“ wahrgenommen zu werden und positive Diskursimpulse im In- und Ausland zu geben, wobei ihre Identität aus der Partizipation wachsen sollte.

Strategisches Ziel:

aspern Seestadt ist lokal und international als Vorzeigestadt mit Mut zum Experiment anerkannt.

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Seestadt Deep Dive: Endstation U2 – Da, wo Stadt beginnt

Im Podcast sprechen wir mit Expert*innen über Stadtentwicklung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.