Wie bewegen wir uns in Zukunft, Andrea Weninger?

Das aspern.mobil LAB in der Sonnenallee ist Treffpunkt für das Podcast-Gespräch zwischen Mobilitätsexpertin und Verkehrsplanerin Andrea Weninger und Wojciech Czaja.

Da sind halt Sammelgaragen da und ich muss zu Fuß gehen, bis ich zu meinem Auto komme. Aber vielleicht habe ich dann nach einem Jahr, wenn ich jeden Tag so einen halben Kilometer gehe, drei Kilo weniger und freue mich dann über ein bisschen Nachdenkpause auf dem Weg, treffe meine Nachbarn und kann ein bisschen sinnieren. Also das hat ja nicht nur Nachteile, dass ich irgendwo hin zu Fuß gehen muss oder eigentlich darf.

Andrea Weninger

Per Pedes statt mit dem Rad: "Ich gehe mittlerweile mehr zu Fuß und lieber zu Fuß als noch vor einigen Jahren“, verrät Andrea Weninger ihre eigenen Mobilitätsvorlieben. In Sachen persönlicher Modalsplit ist sie vorbildlich: „Ich würde sagen 100 Prozent Umweltverbund.“ Ganz selten nutzt sie ein Taxi, Auto hat sie keins: „Habe nie eins gehabt, werde vermutlich nie eins haben“.

Das geht in Wien mit dem 365-Euro-Ticket und dem dichten öffentlichen Verkehrsnetz ohne größere Hürden. Aber wie sieht es auf dem Land aus? „Es gibt natürlich Regionen, die sehr schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Das wird sich auch nicht ändern. (...) Die Frage ist halt, ob das Auto die alleinige Lösung ist, weil wir wissen, dass in Österreich 2040 oder 2050 (...) 25 Prozent der Menschen keinen Zugang mehr zum Auto haben werden,“ sagt Weninger und referenziert auf junge Menschen, die keinen Führerschein mehr machen, sowie hochbetagte Personen.

Mobilität ist ein Grundbedürfnis, wobei die Wege, die wir täglich zurücklegen, bei den meisten Menschen relativ kurz sind – wie der Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt. „Dadurch, dass die Seestadt ein eigener Stadtteil ist, der sehr viel Dienstleistungen, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitmöglichkeiten bietet, bleibt man natürlich auch hier.“ Die Statistik mit 78 Prozent der Verkehrswege im Umweltverbund spricht dafür.

Warum Mobilität auch immer Freiheit bedeutet und warum Weninger nichts von Verboten hält, erfahren Sie im Podcast!

Wir bedanken uns beim aspern.mobil LAB in der Seestadt für die freundliche Unterstützung!  

Andrea Weninger vor einem Mikrofon, Wojciech Czaja von hinten
Andrea Weninger im Gespräch © Familie Rockt Media
 
Porträtfoto in schwarz-weiß von Andrea Weninger
Andrea Weninger 

Andrea Weninger

Nach ihrem Raumplanungsstudium an der TU Wien und einem kurzen Auslandsaufenthalt in der Schweiz arbeitet Andrea Weninger seit über 20 Jahren als Verkehrsplanerin und Geschäftsführerin bei der Rosinak & Partner ZT GmbH. Andrea Weninger hat viele Jahre an verschiedenen Fachhochschulen Raum- und Verkehrsplanung unterrichtet und ist seit zehn Jahren Mitglied des Fachbeirats für Stadtplanung und Stadtgestaltung der Stadt Wien. 

Coming Soon

Demnächst im Gespräch mit Wojciech Czaja: Gerhard Hirczi zieht Bilanz über seine Zeit als Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien und gibt Einblicke, wie Wirtschaft und innovative Unternehmen zur Triebfeder der Stadtentwicklung werden können. 

Weitere Folgen der Reihe „Endstation U2 - Da, wo Stadt beginnt“