Jahr für Jahr wird in Österreich Grünland in der Größe von Eisenstadt versiegelt – so viel wie nirgendwo sonst. Wie grün eine
Stadt tatsächlich sein muss, um den Klimawandel „abzupuffern“ – dieser spannenden Frage hat Florian Reinwald erforscht und
den GFF – den Grün- und Freiflächenfaktor entwickelt, der erstmals in der Seestadt Anwendung fand. „Ich war selbst überrascht,
wie mutig die Seestadt war.“
Rein auf die Quantität möchte Christa Reicher das Thema der Versiegelung nicht beschränken, denn eine Straße kann nicht nur
rein der Erschließung dienen. Sie kann auch Regenwasser auffangen, ein Radweg sein und den Menschen eine hohe Aufenthaltsqualität
mit vielen Bäumen als Schattenspender bieten. „Diese Art mehrfacher Nutzung von Verkehrsflächen als multifunktionaler Raum
kann man an der Seestadt wirklich erkennen", erklärt Reicher.
Die Seestadt ist für Reinwald und seine Studierenden per se nicht nur Lehr- und Anschauungsprojekt, sondern auch selbst eine
lernende Stadt, was an „jedem Straßenfreiraum, den man vergleicht (...) im Pionierquartier und jetzigen Quartieren“ zu sehen
sei.
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