Auch wenn Wien heuer von Hitzerekorden und Tropennächten verschont zu bleiben scheint – die Erderwärmung lässt uns seit Jahren
regelmäßig auch in unseren Wohnungen schwitzen. Abhilfe schaffen könnte hier eine in der Seestadt entwickelte, innovative
Kühlmethode: Bestehende Fußbodenheizungen werden im Sommer zu Fußbodenkühlungen umfuktioniert, indem – vereinfacht gesagt
– kaltes statt heißem Wasser durch die Schläuche läuft. Jetzt kommt das System erstmals auch außerhalb der Seestadt in einem
Wohnhaus mit 133 Wohnungen zum Einsatz.
Geringerer Stromverbrauch als herkömmliche Klimaanlage
Bei dem
Vorzeigeprojekt wird kaltes Wasser mittels Wärmepumpe erzeugt, die in die bestehende Haustechnik integriert wird. Von einer
Technikstation wird das kalte Wasser – wie im Winter die Wärme – auf die Wohnungen verteilt. Damit kann eine Temperatursenkung
von bis zu 5 Grad erreicht werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen hat die Fußbodenkühlung einen deutlich niedrigeren
Stromverbrauch und spart damit über 30 Prozent CO
2 ein, rechnen die ForscherInnen der Aspern Smart City Research
(ASCR), die für das Projekt verantwortlich zeichnen, vor.
Neben dem geringeren Stromverbrauch besteht ein weiterer
Vorteil darin, dass die neuartige Kühlanlage auf bereits bestehende Infrastruktur – die Fußbodenheizung – zurückgreift und
damit Platz an den Gebäudefassen für Begrünung und klimafreundliche Solaranlagen freimacht. Es schont somit nicht nur die
Umwelt, sondern trägt auch aktiv zum Klimschutz bei.
Mehr dazu:
ASCR-Technik
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