Zeiten großer Unsicherheit sind durch Ängste und Sorgen geprägt. Besonders die Kombination von Terror und Corona-Pandemie
stellt uns derzeit vor große Herausforderungen. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus verändern unser aller Alltag, zusätzlich
haben wir Sorgen um Sicherheit, Gesundheit, FreundInnen, Familie und Zukunft. Was tun, wenn in Krisenzeiten die Ängste zu
groß, die Belastung zu schwer und der Ausnahmezustand zum Dauerzustand werden?
Terror in Zeiten von Corona
In
Österreich stiegen die Fallzahlen nach einem fast schon unbeschwerten Sommer wieder in ungeahnte Höhen. Die Bevölkerung Österreichs
bereitete sich Anfang November gerade auf einen zweiten Lockdown vor, als Wien von einem terroristischen Attentat erschüttert
wurde. Im Herzen der Stadt wurden vier Menschen getötet und zahlreiche zum Teil schwer verletzt - der Schock in der Stadt
sitzt tief.
Die Konfrontation mit schrecklichen Bildern, die allgemeine Verunsicherung nach der Tat,
sowie die Trauer, Hilflosigkeit und Wut der Betroffenen und BürgerInnen können langfristig beeinträchtigen. Wo manche Menschen
rasch zur Normalität finden, ist die Reizüberflutung für andere so machtvoll, dass eine nicht kontrollierbare Angst entstehen
kann. Psychische Erkrankungen können die Folge sein.
Was sind die Folgen eines traumatischen Erlebnisses?
Wird die
Seele durch ein außergewöhnlich einschneidendes Ereignis erschüttert, kann es unmittelbar danach zu starken Gefühlsschwankungen,
wiederkehrenden Erinnerungen an das Ereignis und großen körperlichen Stress kommen. Hier ist rasche Hilfe wichtig. Es gilt,
nicht mit den eigenen Gefühlen allein zu bleiben, sondern über das traumatische Ereignis zu reden.
Klingen die
Symptome einen Monat nach diesem Ereignis nicht ab, kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln:
- Wiedererleben der traumatischen Situation: z.B. Alpträume, Flashbacks, sich aufdrängende
Gedanken
- Vermeidungsverhalten: z.B. Teilnahmslosigkeit, emotionale Stumpfheit, Vermeidung von Orten und Situationen
- Körperliche
Folgen: z.B. Schlafstörungen, Herzrasen, erhöhte Wachsamkeit
Sollten Sie solche Empfindungen bei sich beobachten,
ist professionelle Hilfe dringend notwendig.
Kümmern Sie sich auch um sich selbst!
Versuchen Sie, sich auch mal
um sich selbst zu kümmern und zwischendurch auch an Positives zu denken. Tun Sie sich etwas Gutes und lassen Sie die Belastung
nicht überhandnehmen.
Folgende Tipps können helfen:- Über
das Erlebte sprechen
- Sich eine Auszeit gönnen
- Atem- und Entspannungsübungen (z.B. Yoga)
- Sport und
Aktivität an der frischen Luft
- Pflegen sozialer Kontakte (z.B. mit einer Freundin / einem Freund telefonieren)
Wird die Belastung zu bedrückend, zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu holen. Dies gilt insbesondere für Kinder
und Jugendliche, da diese besonders von der derzeitigen Situation betroffen sind.
Hilfe in der Seestadt
finden Sie bei:Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an telefonischen Beratungsangeboten und Krisenhotlines: - Psychiatrische Soforthilfe für Wien (24h Hotline):
+43 1 31330 - Corona-Sorgenhotline
Wien (8.00-20.00 Uhr):
+43 1 4000 53000 - BÖP Helpline - Psychologische Hilfe bei Krisen:
+43 1 504 8000 - Notfallpsychologischer
Dienst Österreich (24h Hotline):
+43 699 188 554 00 - Rat auf Draht (24h Hotline): 147
- Servicetelefon
der Kinder- und Jugendhilfe:
+43 1 4000 8011 - Kriseninterventionszentrum (10.00-17.00 Uhr):
+43 1 406 95 95
Wichtige Links zu Hilfsangeboten während der Coronakrise finden Sie
hier.
gemeinsam gesund ist das Netzwerk zur Förderung der Gesundheit in der Seestadt und soll die Zusammenarbeit
lokaler GesundheitsdienstleisterInnen stärken. Mehr als um Krankheitsbehandlung geht es dabei um Gesundheitsförderung und
Vorbeugung. Zu den Gesundheitspartnern gehören unter anderem das Stadtteilmanagement der Seestadt, Wien 3420, die Seestadt
Apotheke, der Turnverein Seestadt und das Gesundheitszentrum Seestadt. Gefördert wird das Netzwerk durch die Wiener Gesundheitsförderung
(WIG).
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