Nachhaltigkeit macht Schule

Kategorien: Arbeit + Bildung, Business + Netzwerk
Postet am: 07.06.2024
von Wien 3420 AG
In einer Zeit, in der der Klimawandel zunehmend spürbar ist, hat das BRG Seestadt einen mutigen Schritt unternommen, um Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit in den Lehrplan zu integrieren. Seit Herbst 2022 bietet die Schule ein innovatives Unterrichtsfach zur Nachhaltigkeit in der Oberstufe an, das Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen die Möglichkeit gibt, sich aktiv mit Umweltthemen auseinanderzusetzen.

„Darüber hinaus bieten wir unseren Schüler*innen die Möglichkeit, an verschiedenen Arbeitsgruppen und Initiativen teilzunehmen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Auch im Schulalltag setzen wir auf nachhaltige Praktiken. So findet in der Schule eine Recycling-Olympiade statt, wobei Schülerinnen und Schüler Recycling und Abfallvermeidung innerhalb der Schule umsetzen sollen. Die Schule hat in den vergangenen Jahren in lokalen Umweltprojekten engagiert. Beispielsweise an Waldpflanz-Aktionen, Begrünungsinitiativen (in Zusammenarbeit mit dem Verein SeeStadtGrün) und Kunstprojekten (Nachbarschaftsbudget: SeeStadtSchlange) in und außerhalb der Seestadt mitgewirkt“, berichtet Mag. Paul Stockinger, Lehrer BRG Seestadt.

„Die Vermittlung von Nachhaltigkeit ist jedoch nicht nur eine Frage des Wissens und der Praxis, sondern auch eine der Haltung. Wir möchten unsere Schüler*innen dazu inspirieren, ein Bewusstsein für die langfristigen Auswirkungen ihres Handelns zu entwickeln und sich für eine gerechtere und nachhaltigere Welt einzusetzen. Dies erfordert Empathie, Verantwortung und den Mut, Veränderungen anzustoßen. Die Zukunft unserer Schüler*innen hängt in vielerlei Hinsicht von ihrer Fähigkeit ab, nachhaltig zu denken und zu handeln. Sie werden die Entscheidungsträger*innen von morgen sein, und es liegt an uns, ihnen das Rüstzeug zu geben, das sie benötigen, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern“, begründet Direktor Mag. Gert Ebner die Initiative der Schule.

In diesem Zusammenhang gab es im Mai 2024 eine interaktive Ausstellung der Wiener Klima-Tour für alle Schüler*innen des BRG Seestadt. Hierfür kam eine Flotte von vier E-Lastenrädern in die Schule, wobei Themen von Ernährung über Grünraum, Wasser und Artenschutz bis hin zu Energie und Kreislaufwirtschaft präsentiert werden. Jedes Themenrad ist ein multifunktionaler Informationsträger und bietet neben Tipps und Anregungen für Klimaschutz im Alltag auch die Möglichkeit Dinge selbst auszuprobieren und zu experimentieren.

„Es war sehr informativ und hat Spaß gemacht, bei den interaktiven Stationen mitzumachen. Die Veranstalter haben die Themen anschaulich erklärt.“ (Angelina, Schülerin 6A)

„Die Themen haben den Unterrichtsstoff von unserem Fach Nachhaltigkeit gut ergänzt. Die Lastenfahrräder sind sehr schön aufgebaut und wirklich interessant gestaltet. Die Themen bleiben mir definitiv in Erinnerung.“ (Luise, Schülerin 6A)

Das Bundes Realgymnasium Seestadt, Maria-Trapp-Platz 5, eröffnete im September 2017. Aus einem europaweit, zweistufigen Wettbewerb ging im März 2013 fasch&fuchs.architekten mit den Projektbeteiligten Werkraum Wien/Statik, Thermo Projekt/Haustechnik, tga Plan/Elektrotechnik und EXICON arc&dev/Bauphysik als Sieger hervor. In der weiteren Planung wurde gemeinsam mit Gustav Deutsch und Hanna Schimek ein Farbkonzept erarbeitet. Das Architektenbüro fasch&fuchs.architekten wurde für dieses Gebäude zweimal ausgezeichnet.

Das entwickelte Raum- und Funktionsprogramm bietet optimale räumliche Voraussetzungen für zeitgemäße und zukunftsweisende Lern- und Arbeitsformen. In der Sekundarstufe 1 (AHS-Unterstufe) stehen Stammklassenräume als primäre Anlauf- und Aufenthaltszonen zur Verfügung. Die Sekundarstufe 2 (AHS Oberstufe und berufsbildende Schule) ist nach dem Department- bzw. Fachgruppensystem organisiert. Das bedeutet, dass in der Oberstufe die Räume den Gegenständen und den Lehrerinnen und Lehrern zugeordnet sind und den Schülerinnen und Schüler keine Stammklassen zur Verfügung stehen. Diese gehen zu den Lehrerinnen und Lehrern in den jeweiligen Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler verfügen aber über sogenannte Homebases, die sowohl als Aufenthaltsräume als auch als Lernorte genutzt werden. Herausragend ist, dass die ganze Schule über umlaufende Balkone, Terrassen und Freiflächen verfügt, welche ins Freie münden.

Während des Schulalltags wird Kunstlicht in den hellen Klassenräumen kaum benötigt. Das Gebäude kommt zudem ohne nennenswerte Energiekosten für die Kühlung aus, welche mittels Brunnenwasser und Bauteilaktivierung selbst an heißen Tagen für ein angenehmes Raumklima sorgt.
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